10th Mai 2024
In dieser Woche erhielt die Mainzer Bürokauffrau Dominika Roza Frycz als eine der ersten Personen in Deutschland den weltweit ersten medizinisch zugelassenen bionischen Arm aus dem 3D-Drucker mit mehreren Griffen.
Die 25-Jährige wurde ohne linken Unterarm geboren und empfand Prothesen ihr Leben lang eher als Hindernis, denn als Unterstützung. Im Erwachsenenalter suchte Dominika nach einer Lösung, die sie bei einfachen beidhändigen Tätigkeiten wie dem Halten einer Tasche oder eines Telefons unterstützt.
Dominika sicherte sich die Mittel für ihren Hero Arm im Rahmen ihrer Krankenversicherung: „Ich kann nicht glauben, wie reibungslos und schnell das Verfahren ablief. Ich habe mein ganzes Leben lang auf eine solche Technologie gewartet, und plötzlich, innerhalb von drei Monaten, war sie da, dieses maßgeschneiderte Stück Technologie, das nur für mich hergestellt wurde.”
Nach einer Beratung zur Anpassung ihres Hero Arms durch den Orthopädietechnikermeister Mike Unmacht ( Bereichsleiter Orthopädie bei der Lammert Scherer GmbH) konnte Dominika innerhalb weniger Stunden von einem Leben ohne linken Arm, das sie seit über zwei Jahrzehnten geführt hatte, zu einem Leben mit zwei Armen übergehen. Dominika’s erster Gedanke, nachdem sie den Hero Arm angelegt hatte: „Es fühlt sich an, als hätte ich schon immer 2 Hände gehabt. Das hätte ich mir vorher nie so vorgestellt, aber es ist ein großartiges Gefühl!“
Im Gegensatz zu Dominikas früheren Prothesen, die schwer und in ihrer Funktionalität sehr eingeschränkt waren, verwendet ihr Hero Arm myoelektrische Sensoren, die die zugrunde liegenden Muskelkontraktionen bestimmter Muskelgruppen in ihrem Armstumpf erkennen. Diese werden dann verstärkt und in intuitive und proportionale bionische Handbewegungen umgewandelt.
Samantha Payne MBE, Mitbegründerin von Open Bionics, kommentierte Dominikas Erfahrung: „Wir freuen uns sehr, unsere Technologie in Deutschland anbieten zu können und hoffen, dass Dominika mit Hilfe des Hero Arms nicht mehr über einfache alltägliche Tätigkeiten wie das Halten einer Tasse Kaffee und eines Telefons nachdenken muss.“
Bei der ersten Hero-Arm-Anprobe in Mainz war auch der britische Generalkonsul in Düsseldorf, Nick Russell, anwesend. Er konnte sich selbst von der Funktionsweise der Technologie überzeugen, indem er versuchte, das Hero-Arm-Demoset mit seinen Armmuskeln zu steuern. Nick erklärte: „Das ist eine heroische Partnerschaft zwischen Lammert Scherer und Open Bionics. Deutschland und Großbritannien sind in Europa führend bei der Anzahl der MINT (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)-Absolventen. Heute haben wir ein echtes Beispiel dafür gesehen, wie die britisch-deutsche Zusammenarbeit in den Life Sciences nicht nur erstaunliche Innovationen anregt, sondern auch dazu beiträgt, das Leben der Menschen zu verbessern.“
Open Bionics hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen wie Dominika dabei zu unterstützen, ihre Behinderungen in Superkräfte zu verwandeln. Das Unternehmen nutzt innovative Technologien wie 3D-Druck und 3D-Scanning, um sicherzustellen, dass jeder Hero Arm individuell und maßgeschneidert für den Nutzer angefertigt wird.